Constanze's
story

„Wir bestimmen selbst, ob etwas gelungen ist und sind dabei unsere größten Kritiker. Es liegt an uns, ob wir ihn rauslassen oder nicht!“

Meine Geschichte zur Selbstliebe hat in einer Zeit begonnen, in der es mir gar nicht gut ging. Damals habe ich mich den gesamten Winter zuhause aufgehalten und wollte nichts von der Welt wissen. In dieser Zeit habe ich meine Leidenschaft zum Malen wiederentdeckt und quasi den ganzen Winter durch gemalt. Dabei habe ich gemerkt, dass es mir so guttut und ich das am liebsten die ganze Zeit machen möchte – so bin ich auf den Beruf der Kunsttherapeutin gestoßen. Über diesen Weg habe ich gelernt, gut für mich zu sorgen und diesen Beruf übe ich auch bis heute aus.

Schmetterlingsmoment

Als es mir so schlecht ging habe ich gemerkt, dass ich den größten Wert und den größten Frieden für mich rausziehe, wenn ich frei male. Immer wenn sich Dinge in meinem Leben anstauen weiß ich, dass ich wieder malen muss. Dann verkrieche ich mich in meinem Atelier und male, male, male. Damit verarbeite ich alles was in meinem Leben in den letzten Wochen oder Monaten passiert ist. Beim Malen nimmt man sich Zeit für sich selbst und gönnt sich Ruhe. Man beschäftigt sich ausschließlich mit sich selbst und dem Papier. Wenn das beginnt tritt Entspannung ein und der Cortisolspiegel sinkt, weil Ruhe stattfindet und der Körper sich erholt. Viele Menschen können in Lebenskrisen auch beispielsweise nicht mehr lesen, weil sie sich nicht mehr konzentrieren können, aber eine kreative Arbeit bedarf gar nicht an viel Konzentration, dafür wird der Kopf nicht benötigt, sondern viel mehr das Herz und der Bauch. In der Malerei muss man sich permanent damit auseinandersetzen, was man eigentlich will, aber auf einer viel leichteren Zugangsweise. Dabei denkt man trotzdem über die Situation nach, ist aber in einem viel ruhigeren Modus.

In der therapeutischen Arbeit geht es ganz viel um Selbstliebe. Die meisten Menschen haben komplett das Vertrauen in sich verloren. Ganz häufig höre ich Sätze wie „Ich kann gar nichts.“. Wenn mal ein Bild nicht gelingt, ist das halt so, das ist nicht schlimm. Es geht darum, dass man es versucht und sich einlässt. Im Endeffekt bestimmen nur wir selber, ob ein Bild gelungen ist und dabei sind wir unsere größten Kritiker. Es liegt an uns selbst, ob wir ihn rauslassen oder nicht. Wer sich noch nicht traut zu malen, kann auch mit einem Freudetagebuch beginnen. Dabei wird jeden Tag eine Sache aufgeschrieben, die bereits geleistet wurden. Denn die negative Gedankenspirale kann nur dann aufhören, wenn man sich täglich etwas Positives dazu holt. Dabei ist es auch ganz wichtig, konsequent zu sein und sich jeden Tag ein Stückchen mit sich selbst auseinanderzusetzen. Negativ zu bleiben geht so einfach. Sich positiv zu betrachten erfordert Mühe, die sich aber immer lohnt, weil man es für dich selbst macht.

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